Digitale Barrierefreiheit: 
Wettbewerbsvorteil durch inklusive Webentwicklung

Symbolgrafik: Benutzer einer barrierefreien Website im Austausch
Websites

Gestalten Sie Ihre Website BITV 2.0 konform

Warum digitale Barrierefreiheit 
auch im B2B zählt

Seit dem 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – und mit ihm neue rechtliche Anforderungen an digitale Barrierefreiheit. Websites, Online-Portale, Shops und Plattformen mit Kundeninteraktion müssen künftig so gestaltet sein, dass sie für alle Menschen zugänglich sind – unabhängig von Einschränkungen oder technischen Hilfsmitteln. Was bislang primär öffentliche Stellen betraf, wird damit auch für viele privatwirtschaftliche B2B-Unternehmen zur Pflicht. Grundlage ist die europäische Richtlinie zum barrierefreien Zugang (EAA) sowie die WCAG 2.1 (Web Content Accessibility Guidelines).

Für viele Unternehmen heißt das: Barrierefreiheit ist keine Kür mehr – sondern Voraussetzung für rechtssichere und zukunftsfähige Webangebote. Was das konkret heißt und wie sie Ihre Website barrierefrei umsetzen können, erklären wie Ihnen im folgenden Artikel.

Über den Beitrag

Mary De Luca

Content Strategist

Mary De Luca

veröffentlicht am: 21.07.2025

Lesedauer: 5 min

Welche Unternehmen sind betroffen?

Das BFSG betrifft seit dem 28. Juni 2025 alle Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen für Endnutzende anbieten – etwa über Websites, Online-Shops, Kundenportale oder Self-Service-Angebote. Besonders relevant ist das Gesetz für:

  • E-Commerce-Anbieter
  • Software- und Plattformbetreiber
  • Unternehmen mit digitalem Kundenservice
  • B2B-Unternehmen mit öffentlich zugänglichen Webangeboten

Auch wenn die Anforderungen vordergründig für Endnutzende gelten, sollten alle Unternehmen mit digitalem Auftritt handeln – nicht nur zur Einhaltung der Rechtslage, sondern um digitale Qualität und Inklusion ganzheitlich umzusetzen.

Wann ist eine Website barrierefrei?
Die 4 WCAG-Prinzipien

Um als barrierefrei zu gelten muss eine Website folgende vier Prinzipien erfüllen:

  • Wahrnehmbar: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie für möglichst viele Sinneswahrnehmungen zugänglich sind.
  • Bedienbar: User mit motorischen Einschränkungen müssen die Website vollständig nutzen können.
  • Verständlich: Informationen sollten klar strukturiert, sprachlich einfach und nachvollziehbar sein.
  • Robust: Der Quellcode muss technisch sauber und semantisch korrekt aufgebaut sein. Nur so können assistive Technologien wie Screenreader zuverlässig auf Inhalte zugreifen.

Was heißt das?
Konkrete Handlungsempfehlungen für Ihre Website

Barrierefreiheit lässt sich nicht über ein einzelnes Feature lösen – sie erfordert ganzheitliches Denken über Design, Content und Technik hinweg. Die vier WCAG-Prinzipien lassen sich in konkrete Maßnahmen übersetzen:

Inhalte erfassbar machen

  • Schriftgrößen & Kontraste:
    Verwenden Sie ausreichend große Schrift und sorgen Sie für starke Kontraste zwischen Text, Hintergrund und interaktiven Elementen.
  • Alternativtexte für Bilder:
    Versehen Sie Bilder mit sinnvollen ALT-Texten – essenziell für Screenreader und hilfreich fürs SEO.
  • Strukturelemente & Semantik:
    Nutzen Sie Überschriftenhierarchien, Listen und semantische HTML-Tags, um Inhalte klar zu strukturieren.

Informationen klar vermitteln

  • Klare, einfache Sprache:
    Gerade komplexe Inhalte sollten verständlich formuliert sein – nicht nur für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern auch für internationale Zielgruppen.
  • Konsistente Navigation:
    Wiedererkennbare Navigationsmuster und sprechende Menüpunkte schaffen Vertrauen und Orientierung.

Navigation ohne Barrieren

  • Tastaturbedienung sicherstellen:
    Die gesamte Website muss ohne Maus vollständig nutzbar sein. Fokussteuerung und logische Tab-Reihenfolgen sind Pflicht.
  • Großzügige Klickflächen:
    Kleine Buttons oder Links sind schwer zu treffen – setzen Sie auf ausreichend große und intuitiv platzierte Interaktionselemente.
  • Formularoptimierung:
    Mit eindeutige Feldbeschriftungen, aussage­kräftige Fehler­meldungen und Hilfetexte verbessern Sie die Usability erheblich.

Technische Basis gewährleisten

  • Kompatibilität sicherstellen:
    Ihre Website muss auf verschiedenen Browsern, Geräten und mit gängigen Assistenzsystemen funktionieren – z. B. Screenreadern oder Sprachausgabe.
  • Semantisch sauberer Code:
    Verwenden Sie standardkonformes HTML mit klaren Rollen, Labels und Strukturmerkmalen – das ist essenziell für maschinelles Verstehen und langfristige Zukunftssicherheit.

Diese Punkte sollten idealerweise bereits in Konzept, Designsystem und CMS-Prozesse eingebettet sein – und nicht erst beim Livegang bedacht werden. Wer frühzeitig barrierefrei denkt, spart später Aufwand und erhöht gleichzeitig Qualität und Nutzerzufriedenheit für alle.

Warum lohnt sich digitale Barrierefreiheit für Ihr B2B-Unternehmen?

Digitale Barrierefreiheit ist mehr als eine gesetzliche Anforderung – sie verbessert ganz konkret die Performance, Nutzerorientierung und Zukunftsfähigkeit Ihrer Website. Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

Optimierung der Usability: Klarer, verständlicher, intuitiver für alle Nutzer:innen

Stärkere Sichtbarkeit in Suchmaschinen: Struktur und Semantik verbessern Ihre SEO

Höhere Conversion Rates: Verständliche Inhalte senken Absprungraten und steigern Abschlüsse

Inklusion und Markenwirkung: Sie zeigen Haltung und stärken Ihre Marke

Rechtssicherheit und Risikominimierung: Sie vermeiden Bußgelder und rechtliche Konflikte

Barrierefreie Websites:
So setzen wir sie gemeinsam mit Ihnen um

Barrierefreiheit ist kein Trend, sondern ein Qualitätsmerkmal. Als erfahrene Agentur im B2B-Digitalbereich begleiten wir Sie von der Analyse bis zur Umsetzung einer BITV-konformen Website. So schaffen Sie nicht nur Zugänglichkeit, sondern auch Vertrauen, Sichtbarkeit und bessere Performance.

1. Expert Review:
Wir analysieren Ihre Website mit manuellen und automatisierten Tests – schnell, fundiert und verständlich. Das Ergebnis: ein kommentiertes Audit mit konkreten Handlungsempfehlungen und Priorisierung. 

2. Screendesign und technische Umsetzung:
Wir optimieren das Design hinsichtlich Kontrasten, Navigation, Typografie und responsivem Verhalten. Technisch sorgen wir für maximale Kompatibilität – von sauberem Code bis hin zur Unterstützung assistiver Technologien.

3. Content-Optimierung:
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Inhalte strukturiert, verständlich und inklusiv aufbereiten – inklusive Alternativtexten, semantischer Auszeichnung und barrierefreier PDFs oder Downloads. So wird Ihre Website auch inhaltlich zugänglich.

4. Schulung & Dokumentation:
Barrierefreiheit wird erst durch Wissen im Team nachhaltig. Wir schulen Ihre Redaktion praxisnah und liefern kompakte Guidelines, mit denen barrierefreie Inhalte selbstverständlich werden.

Lassen Sie uns Ihre Website barrierefrei machen!

Wir analysieren Ihren Onlineauftritt nach den 92 BITV 2.0-Kriterien und begleiten Sie bei der Umsetzung. Sprechen Sie uns an!