Haben Sie bei einem Relaunch folgende 5 Punkte im Hinterkopf:
Eine Corporate Website kann in Zeiten der Digitalisierung nicht nur als reine Informationsplattform dienen: Sie ist das Aushängeschild Ihrer Marke, auf ihr werden sämtliche Social-Media-Aktivitäten gebündelt, sie ist ein wichtiger Vertriebskanal und tritt bestenfalls in den interaktiven Dialog mit Ihren Kunden. Somit kann eine Umstrukturierung des Webauftritts nicht mal eben nebenbei passieren. Dass eine Produktseite eine Kontaktmöglichkeit anbieten muss oder sich die Webpage nicht wie eine Bedienungsanleitung lesen darf, ist inzwischen den meisten Unternehmen klar. Doch was gilt es noch zu beachten, um Ihren Relaunch erfolgreich zu machen und eine Katastrophe im Ranking und Traffic zu verhindern?
1. Sorry, page not found!
Ein User hat Ihre Produktseite noch im Verlauf gespeichert und ruft die dazugehörige URL auf. Leider haben Sie nach dem Relaunch keine Weiterleitung auf Ihre neue Produktpage eingerichtet und somit läuft der Kunde ins Leere. Auch Suchmaschinen benötigen einige Zeit, bis die Indexierung Ihrer neuen Seiten abgeschlossen ist. Daher ist die Einrichtung von Weiterleitungen die beste Möglichkeit, den Traffic Ihrer Seite nicht gänzlich abstürzen zu lassen.
Eine sogenannte 301 Weiterleitung hat den Vorteil, dass Sie den Besucherstrom von Ihren am besten rankenden Seiten abfangen können und Backlinks von externen Seiten weiterhin auf Ihr Angebot führen. Somit gehen Links, die für ein Ranking wichtig sind, nicht verloren. Außerdem werden Ihre Visitors nicht durch 404-Fehlermeldungen verschreckt.
Bei der Einrichtung der Redirects sollten Sie lange Weiterleitungsketten vermeiden. Dies geschieht, wenn ein Redirect auf die Ziel-URL führt, für diese wieder ein Redirect auf eine neue URL eingerichtet wird u.s.w. Versuchen Sie nicht mehr als 3 Redirects in einer Kette zu verwenden, sonst droht der Rausschmiss aus dem Index. Bei technisch anspruchsvollen Seiten, die komplexe Redirect-Lösungen erfordern, haben wir bei portrino eine Typo3-Erweiterung-für automatisierte Weiterleitungen entwickelt.
Übrigens: Auch wenn es Ihnen sehr aufwendig erscheint, einen Redirect für jede einzelne Seite zu setzen, sollten Sie es vermeiden, alte Seiten auf die neue Startseite zu führen. Der Einfachheit halber wird diese Lösung oft gewählt, doch hier müssen Sie sich auf zusätzliche Verluste im Ranking einstellen.
2. Lost in Web
Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist im Zuge der Digitalisierung und dem Überangebot an Onlinemedien in den letzten Jahren immer mehr gesunken: Daher sollte Ihre Produkt- oder Servicepage fachlich ansprechende, aber ebenso knappe Texte bereithalten, die schnell die Vorteile Ihres Angebots und Ihr Alleinstellungsmerkmal herausfiltern. Um detailliertere Informationen aufzuarbeiten, bieten heute viele Unternehmen zusätzliche Informationsbroschüren an. FAQs oder White Paper sind eine gute Möglichkeit, dem User kompaktere Infos an die Hand zu geben und an die Kontaktdaten der potenziellen Kunden zu gelangen.
Was leider häufig vernachlässigt wird: Auch die ansprechendste Broschüre hat keinen Sinn, wenn sie nicht gefunden wird. Denken Sie also unbedingt daran, Ihre Infodocs nicht nur in der Downloadbox unten auf der Webpage verschwinden zu lassen. Verlinken Sie die Broschüren, die Sie viel Zeit und in den meisten Fällen auch einiges an Budget gekostet haben, im Webtext. Verweisen Sie von anderen Services und Angebotsseiten auf die Dokumente. Nutzen Sie auch Newsletter oder Social-Media-Kanäle, um diese aktiv zu bewerben.
Wichtig: Erarbeiten Sie sich eine Systematik, bei der ältere Dokumente durch neuere Versionen ersetzt werden. Nichts ist schlimmer als eine veraltete Preisliste oder Falschinformationen in einer PDF, die immer noch von Google gefunden wird, obwohl sie nicht mehr mit dem Text verlinkt ist. Daher sollte im Idealfall auch für gelöschte Dokumente eine Weiterleitung auf das neue Dokument eingerichtet werden oder das alte mit dem exakt gleichen Namen ersetzt werden.
Nicht vergessen: Für die schnelle Webanzeige wählen Sie im Dialogfeld von Adobe Acrobat unter Voreinstellungen und „Kategorien“ „Dokumente“ aus. Klicken Sie im Dialogfeld unter „Einstellungen speichern“ die Option „Speichern unter optimiert für schnelle Webanzeige“. So wird das Dokument für den User optimal im Browserbereich angezeigt.
3. Die Metaebene nicht vergessen
Jede Datei mit Metadaten zu versehen, verkommt oft zur lästigen Pflichtaufgabe. Für die SEO Optimierung sind Metabeschreibungen jedoch extrem wichtig: Im Webtext stellen Sie sicher, dass Ihr Angebot in den Suchergebnissen mit einem von Ihnen gewählten Titel und einer Beschreibung professionell dargestellt wird. So weiß der User durch das Suchergebnis, welche Informationen er auf Ihrer Seite erwarten kann.
Bei Bildern oder Grafiken werden die Meta Descriptions gern vergessen – leider werden sie dadurch zur berühmten Nadel im Heuhaufen. Suchmaschinen können den Inhalt Ihrer Bilder nicht auslesen und greifen auf Metabeschreibungen zurück. So werden Ihre Visuals auch in der Bildersuche angezeigt. Vergessen Sie daher nie, sie stets mit einem Alt-Tag zu versehen.
PDFs haben einen Einfluss auf Ihr Google-Ranking und Metadaten werden hier ebenfalls von Suchmaschinen gelesen. Ein gutes Programm für die Meta-Optimierung von PDF-Dateien ist BeCyPDFMetaEdit. Alternativ können die Metadaten aber auch bei der grafischen Erstellung Ihrer Onlinedocs generiert werden, beispielsweise über Adobe InDesign oder Adobe Photoshop.
4. „I never read, I just look at pictures.“

Was einst auf Andy Warhols Wahrnehmung zutraf, ist auch auf das typische Userverhalten übertragbar. Wie oft lesen Sie einen Artikel, der Ihnen durch das Design oder ansprechende Bilder keine ästhetische Einladung bietet? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie nach wenigen Sekunden abspringen. Die gute Nachricht: Wenn sich der User auf Ihrer Homepage wiederfindet, kann man im Businessbereich davon ausgehen, dass er grundsätzlich an Ihrem Angebot oder an Ihren Produkten interessiert ist. Aber es ist kein Geheimnis: Das Visuelle beeinflusst die Kaufentscheidung zu einem erheblichen Teil und allein das ästhetische Empfinden kann bei der Entscheidung für Ihr oder das Konkurrenzangebot ausschlaggebend sein. Sie sind ein Anbieter für moderne, technische Lösungen, aber nutzen noch eine alte Stockfoto-CD aus den 90er Jahren? Dann wird es Zeit auszumisten und gängige Fotodatenbanken für Ihre Homepage zu nutzen.
Bieten Sie Produkte oder Services an, die komplexe Inhalte erfordern, sollten Sie unbedingt auf visual content, wie Infografiken zurückgreifen. Sie gehören zum kleinen 1 x 1 des klassischen Content-Marketings, da sie vielschichtige Inhalte verständlich und schnell begreifbar machen.
Repräsentieren Sie mit Ihren Bildern und Grafiken durchgehend Ihr qualitativ hochwertiges Angebot! Wenn es einmal schnell oder ganz ohne Budget gehen muss, greifen Sie auf freie Fotodatenbanken zurück. Pixabay bietet kostenfreie und lizenzfreie Bilder an, bei denen man auf die Angabe der Copyrights verzichten kann. Achtung: Die Qualität ist hier sehr unterschiedlich, stellen Sie am besten eine Auswahl mehrere Bilder für einige Mitarbeiter zum Voting.
5. Give me Linkjuice!
Die Generierung interner Links gehört zur professionellen Onpage Optimierung. Ändert sich bei einem Website Relaunch die Seiten- oder Navigationsstruktur, müssen viele interne Verlinkungen wieder neu gesetzt werden. Eine „starke“ interne Verlinkungsstruktur ist zum einen wichtig, da es Suchmaschinen-Crawlern die Arbeit erleichtert. Der Crawler folgt jedem Link und verschafft sich so einen Gesamtüberblick der Seite. So können alle relevanten Seiten schnell indexiert werden. Zum anderen können im Zuge eines Website Relaunch bereits geringe Änderungen an der Seiten- oder Navigationsstruktur dazu führen, dass zahlreiche Seiten viele Links verlieren. Dies kann schnell zu Traffic- und Umsatz-Verlusten führen. Daher ist es wichtig, durch den aktiven Aufbau einer internen Verlinkungsstruktur wieder „Schwung in die Hütte“ zu bringen. Richten Sie zum Beispiel am Ende Ihrer Produkt- oder Angebotsbeschreibung ein „Das könnte Sie auch interessieren“- Modul ein, um weitere interessante Angebote Ihres Portfolios zu verlinken.
Behalten Sie im Zuge Ihres Relaunches alle internen Verlinkungen Ihrer Seiten unbedingt im Blick, damit sich keine broken links einschleichen, die Ihre Seite abstrafen und damit Ihr Ranking gefährden. Gibt es veraltete Links im Header- oder Footer Bereich? Verweisen Überblicksseiten noch auf alte Services oder Angebote? Behalten Sie dies unbedingt im Blick, zum Beispiel mit dem Deadlinkchecker.
Übrigens: Informieren Sie auch Ihre Kunden und Partner über geänderte Links, wenn diese auf Ihre Angebote und Services verweisen
Zu guter Letzt:
Betrachten Sie Ihr Relaunch Projekt mit dem Go-Live Ihrer neuen Website nicht als abgeschlossen. Der Erfolg der Umstrukturierung stellt sich nicht in den ersten Wochen ein, bleiben Sie daher bei temporären Ranking- und Trafficverlusten cool. Wichtig ist es jedoch von Anfang an, durch gezieltes Monitoring im Blick zu behalten, was passiert und natürlich unsere oben genannten Tipps zu beachten.
Dann kann sich der ersehnte und langfristige Erfolg einstellen!
Benötigen Sie Tipps oder eine Beratung für Ihren Website Relaunch?
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